Balanceübungen sind für mich immer wieder eine neue Herausforderung. Trotzdem mag ich sie, weil sie mir mit jedem Wanken und Herausfallen zeigen, dass ich mit meinem Kopf mal wieder gerade ganz woanders bin als ich auf meiner Matte eigentlich sein sollte. Ich betrachte sie somit als zuverlässigen Indikator für meine geistige Balance. Wenn ich herausfalle, handhabe ich es so wie man es im Strudel des alltäglichen Lebens auch machen sollte: lächeln, ruhig werden, einen Fokus suchen und es einfach nochmal probieren.
Garudasana ist eine solche Herausforderung. Ihren Namen hat sie von dem mythischen Vogel Garuda, der halb Mensch und halb Vogel ist. Er ist Vishnus Reittier und der König der Vögel. Er kann fliegen ohne Rast machen zu müssen, weil er dank seiner großen Kraft und Energie einfach nicht müde wird.
Das Üben von Garudasana verbessert aber nicht nur deine körperliche und geistige Balance sondern stärkt auch deine Beinmuskeln und dehnt deine Schultern. Auch Verspannungen im unteren Rücken und Kreuzbein werden gelöst. Und on top wird auch noch deine Lympffunktion unterstützt und dein Immunsystem verbessert.
Auf mentaler Ebene wirkt sich Garudasana positiv auf deine Konzentrationsfähigkeit aus und stärkt dein Selbstvertrauen sowie deine Willenskraft.
Wenn du Garudasana das erste Mal übst, fühlt es sich wahrscheinlich erst einmal etwas einengend an. Mit etwas Übung legt sich das aber und du kannst ein Gefühl von Stabilität und gleichzeitiger Weite entwickeln. Und wenn du rausfallen solltest, lass es einfach zu und schau wo es dich hinträgt und dann versuch es mit einem Lächeln auf den Lippen einfach noch einmal.
In diesem Sinne trust yourself and fly high
Anaxandra